Laufzeit | 2014-2016 |
Projektfinanzierung | Eigenfinanziert |
Projektleitung | Petra Grell |
Projektmitarbeiter_innen | Franco Rau, Sophie Schaper, Bianca Wiese & Sergej Nelipa |
Ausgangslage & Motiv
Informations- und Kommunikationstechnologien entwickeln sich nicht nur rasant, sondern sie verändern auch gesellschaftliche Strukturen und Bildungsprozesse. Mit der Verbreitung von neuen digitalen Medien ist z.B. ein drastischer Anstieg von Informationen unterschiedlicher Qualität sowie eine Pluralisierung von Informationsquellen verbunden. Insbesondere über Internetdienste und Soziale Online-Netzwerke (wie z.B. Facebook oder WhatsApp), erhalten Nutzer_innen täglich viele Nachrichten von unterschiedlichen Akteur_innen.
Für Jugendliche, für die das Aktiv‐Sein in digitalen sozialen Onlinenetzwerken längst ein Bestandteil ihrer alltäglichen Medienwelt geworden ist, stellen sich somit verschiedene Herausforderungen. Sie sind u.a. mit der Situation konfrontiert, sich in diesem ununterbrochenen Strom privater und öffentlicher Informationen zurechtzufinden und mit der entstehenden Vielfalt und Widersprüchlichkeit an Informationen produktiv umzugehen. Die Fähigkeit, sich in einer mediatisierten Welt zu orientieren und diese mitzugestalten, scheint ohne medienbezogene Kompetenzen nicht mehr denkbar und stellt für alle Bildungsinstitutionen eine Herausforderung dar. Ferner stellt die Kommunikation von Schüler_innen und Lehrer_innen über Soziale Online-Netzwerke und der Umgang mit den damit einhergehenden Veränderungen in der Schüler_innen-Lehrer_innen-Beziehung eine weitere Herausforderung dar.
Versucht sich ein_e Lehrer_in den Anforderungen dieser digitalen Entwicklung aktiv zu stellen und Sozialen Online-Netzwerken wir Facebook oder WhatsApp zu arbeiten, stößt sie_er nicht selten auf Hindernisse auf bildungspolitischer bzw. bildungsadministrativer Ebene. Dies ist der Ausgangspunkt dieses Forschungsprojektes.
Fragestellung & Vorgehen
Für die Begründung der Verbote, die mitunter sogar das „Zum-Gegenstand‐Machen“ von digitalen sozialen Netzwerken verhindern, werden auf bildungspolitischer Ebene insbesondere datenschutzbezogene Argumente in den Vordergrund gestellt. Vernachlässigt scheint uns die Stimme von Schüler_innen zu diesem Thema. Mit Bezug auf den Grundgedanken des zwölften Artikels der UNO‐Kinderrechtskonvention – den Kindern eine Stimme zu geben – erscheint uns dies jedoch dringend notwendig.
Im Rahmen unseres Forschungsprojektes werden Schüler_innen zu ihren Erfahrungen und zu ihren Einstellungen gegenüber Facebook und Whatsapp in der Schule befragt. Im Mittelpunkt der Forschungsvorhaben stehen die Fragestellungen:
- „Wie erklärt sich die Schüler_innenperspektive auf die Bestimmungen zu Facebookfreundschaften und –interaktionen zwischen Lehrer_innen und Schüler_innen?“
- „Wie verändern sich Schüler_innen-Lehrer_innen-Beziehungen durch die Kommunikation auf Sozialen Online-Netzwerken aus Perspektive der Schülerinnen und Schüler?“